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Sieben auf einen Streich - Tierschutz hat viele positive Momente

Tierschutz hat viele positive Momente oder wie man vielleicht besser sagt „Glücksgefühle“. Die kommen bei uns zumeist auf, wenn wir Fundhunde wieder ihren Besitzern zurückgeben können oder auch, wenn wir Katzen in ein endgültiges Heim vermitteln können. Natürlich steht dementgegen auch oftmals das Leid, wenn wir trotz größter Bemühungen ein Tier nur zu Grabe tragen können.

Was ist Tierschutz auf der Insel Usedom und Umland, was machen wir eigentlich?

Das ist umfangreich. Es geht damit los, dass wir 24/7 für Notfälle erreichbar sind. Täglich beraten wir zwischen 5 - 10 Personen am Telefon, bekommen zwischen 5 und 50 Gäste, die wir auf dem Hof umherführen oder beraten, wenn sie sich ein Tier anschaffen wollen. Dazu kommen abendliche Fahrten, wenn wir Fundhunde einsammeln und sie den Besitzern zurückgeben können. Besonders hilfreich ist der große Freundeskreis in den sozialen Medien. Durch die Infos über Facebook und Instagram können wir auch unregistrierte Hunde schnell wieder ihren Besitzern zurückgeben. Inzwischen kennen wir auch viele Hunde und deren Besitzer auf der Insel Usedom.

Dazu kommen diverse Hilfeleistungen für die Polizei, Rettungsdienst, Forst- und Veterinäramt sowie auch unsere Partner die Kaiserbäder, das Amt Usedom-Süd sowie das Amt Züssow. So konnten wir in Gützkow Ortsteil Kölzin das Ordnungsamt und das Veterinäramt bei der Sicherung von sechs Meerschweinchen und sieben Kaninchen aufgrund einer Räumung unterstützen.

Die Hauptlast sind aber Katzen jeglichen Alters. In diesem Jahr hatten wir 173 Katzen (Vorjahr 199), die auf dem Hof ankamen. Davon waren 105 Welpen u.a. 10 Handaufzuchten. Leider verzeichnen wir auch immer mehr Todesfälle bei den Katzen. Insgesamt mussten wir 46 Fellnasen gehen lassen. Typische Krankheiten wie Katzenschnupfen, Katzenseuche oder bei den kleinen ausgesetzten Welpen auch häufig Parasitenbefall. Wir bitten auch noch einmal eindringlich darum, sobald sie ihren Katzen Freigang gewähren, diese kastrieren und impfen zu lassen.

Im Bereich des Amtes Züssow übernahmen wir 79 Katzen und ihre Welpen, die wir – bis auf die 20 verstorbenen Kitten – alle vermitteln konnten. Die Katzensaison startete im Februar (Groß Kiesow) und endete erst im November (Murchin). Ein besonders süßer Wurf erreichte uns im September als eine Mutter mit sieben Kitten aus Salchow kam.

Inzwischen vermitteln wir Katzen oder ihren Nachwuchs durch die halbe Republik. Konstanz, Stuttgart, Berlin, Sachsen und Brandenburg und man kennt uns in Kanada, Finnland oder Österreich, um nur einige Zielorte zu nennen. Eine besondere Freude konnten wir einem Ehepaar aus Wacken machen. Ihr Kater war während der Heimreise in der Stadt Usedom entlaufen und wir konnten ihn im Rahmen unserer Kastrationsmaßnahmen in Garz sichern. Der kleine schmusige Vierbeiner hatte einen Chip und wir konnte seine Familie informieren, die ihn schon tags drauf abholte. 

Im Rahmen des „Projekt Kitty“, das wir gemeinsam mit der Aktiontier - Menschen für Tiere e.V. durchführen, konnten wir auch mit Unterstützung von Anwohnern in diesem Jahr 62 (Vorjahr 42) wild lebende Katzen kastrieren. Dazu kommen noch einmal 90 Kastrationen, durchgeführt durch den Tierschutzverein Insel Usedom, mit dem wir eine sehr gute Zusammenarbeit pflegen.

Fundhunde hatten wir 35 (im Vorjahr 26), dazu kommen Notfälle wegen Krankenhausaufenthalten der Halter oder der Westie Pinky, den uns der Rettungsdienst übergab. Sonstige Vierbeiner wie z.B. Kaninchen, Meerschweinchen, Schildkröten und Wildtiere waren es insgesamt 45 (Vorjahr 20). Auch Trennungen stellen uns häufig vor schwere Probleme. Zumeist ist keiner mehr da, der die Katzen oder Hunde behalten möchte.

Unterstützen konnten wir auch Tierschutzfreunde aus Greifswald, die uns baten, polnische Welpen von der weißrussischen Grenze zu übernehmen. Die Temperaturen ließen dort für die jungen Tieren ein Überleben aussichtslos werden und so halfen wir. Alle drei konnte wir innerhalb einer Woche in neue Zuhause in Berlin, Usedom und Zempin bringen.

Auch ein verletzter Seeadler, gefunden in Karnin, konnte von uns in den Tierpark Greifswald überstellt werden. Dort wurde er der Aufzuchtstation übergeben und später wieder ausgesetzt.

Ein unbedingter Hinweis auch und gerade für Urlauber: Bitte belassen sie verletzte oder junge Möwen bzw. am Wasser lebende Vögel dort, wo sie sie finden. Fassen sie sie nicht ungeschützt an. Die Geflügelpest bzw. Vogelgrippe hat auch in diesem Jahr zugeschlagen und uns nimmt diese Tiere niemand ab. Das Veterinäramt hat uns explizit darauf hingewiesen, dass bei einem Vorfall dieser Art unsere Gänse gekeult würden. 

Insgesamt waren es übers Jahr weit über 100 Einsätze. Viele Orte mussten wir mehrfach anfahren, gerade wenn es um das Einfangen der Katzen ging. Einen besonderen Einsatz hatten wir für UsedomTravel in Heringsdorf. Dort hatte sich eine Jungmöwe in einem Gitter verfangen und wusste schon, den Schnabel zur Verteidigung einzusetzen. Sie hatte Glück, dass ihr Flügel unverletzt blieb. Wir konnten sie am Wasser im Thurbruch aussetzen. 

Das Jahr wurde dann rund, als die 11-jährige Katze Tinka zwei Tage vor Jahresende als letzte zu vermittelnde Katze ihr Zuhause in Heringsdorf fand.

Dazu kommen noch unzählige Stunden für die Unterhaltung des Tierhofes, die wir 
meist in Eigenregie und mit Unterstützung von ehrenamtlichen Helfern durchführen. Ein großer Dank an dieser Stelle auch an die vielen Menschen, die uns bei der täglichen Arbeit auf dem Hof und mit den Tieren in ihrer Freizeit unterstützen.

Einen besonderen Dank auch an das Ordnungsamt Züssow, mit der sich die Arbeit rund um die Fundtiere sehr gut gestaltet. 

Besuchen Sie uns gerne einmal und machen sich ein Bild von unserer Aufgabenvielfalt und dem Engagement. Wir haben 365 Tage in der Zeit von 10:00 – 15:30 Uhr für Gäste geöffnet. 

Spendenkonto: 
Tierhof Labömitz e.V. 
Sparkasse Vorpommern 
IBAN: DE 43 1505 0500 0332 0047 91 
PayPal: info@tierhoflaboemitz.de